Traumhafte vorweihnachtliche Stimmung beim Marquartsteiner Adventsgarten

„Fünf Zentimeter Schnee und leichter Frost,“ als Claudia Kraus, Marquartsteins Zweite Bürgermeisterin und Organisatorin des Adventsgartens, Ende Oktober im Scherz das Wetter für die traditionelle Veranstaltung der Gemeinde Marquartstein am ersten Adventswochenende bestellte, erntete sie Gelächter. Niemand konnte sich angesichts des warmen Herbstes vorstellen, dass am Ende so viel Schnee liegen würde, dass zwischen den Hütten gefräst und geräumt werden musste. Auf der Auerbräuwiese begeisterte ein wahres Winterwunderland die in Scharen herbeigeströmten Besucher, viele von ihnen aus den umliegenden Gemeinden, denn der Marquartsteiner Markt ist auch ohne die weiße Pracht für sein einzigartiges vorweihnachtliches Flair bekannt: Lichterketten in den Bäumen und Feuerschalen sorgen für Heimeligkeit, die nahegelegene Pfarrkirche lädt mit einem gigantischen Sternenhimmel zum Verweilen ein und die Stände bieten erlesene, regionale Produkte. In den Markthütten stehen ausschließlich Anbieter aus dem Dorf und der näheren Umgebung. Töpferinnen boten ihre Waren feil, Stickereien, Schmuck, Näh- und Dekoarbeiten gingen über die Theke und im Vereinsstadl konnte man wie jedes Jahr einem Drechsler über die Schulter schauen. Heuer erstmals vertreten war eine Münzmanufaktur mit ihren fein gearbeiteten Talern und Schmuckstücken, außerdem verbreitete eine Kaffeerösterei einen verführerischen Duft. Für das kulinarische Angebot sorgen traditionell die Vereine. Ob Bratwürstl, Wildgulasch und Langosch oder Almnussen und Schokofrüchte – für jeden „Glust“ war etwas dabei. Ein feines musikalisches Rahmenprogramm rundete die Atmosphäre ab: Weisenbläser aus der Südtiroler Partnergemeinde St. Andrä waren zu hören, ebenso Alphornbläser und Musikanten aus den umliegenden Kapellen und der Musikschule. Besonders beliebt ist der Marquartsteiner Adventsgarten auch bei Familien. Speziell für die Kinder denkt sich Organisatorin Kraus jedes Jahr ein besonderes Highlight aus. In diesem Jahr verzauberte der Chiemsee-Kasperl die jüngsten Besucher mit kurzweiligen Weihnachtsstücken, da wurde dem verirrten Christkind geholfen oder dem Christbaumdieb das Handwerk gelegt. Außerdem lockte im Stadl des Gartenbauvereins wieder die Weihnachtsbackstube. Das ganze Wochenende über konnten die Kinder nach Herzenslust Platzerl backen, verzieren und nebenbei naschen. Frisch gestärkt und aufgewärmt ging es dann zur Schneeballschlacht wieder hinaus, wo die Eltern derweil bei einer Tasse Glühwein Zeit für einen Ratsch fanden.