Ortsdurchfahrt Marquartstein soll 2023 wieder grünen und blühen

22.11.2022
Bäume, Stauden und Samen wurden rechtzeitig vor dem Winter in die Erde gebracht
Beschreibung
Ortsdurchfahrt Marquartstein soll 2023 wieder grünen und blühen
Bäume, Stauden und Samen wurden rechtzeitig vor dem Winter in die Erde gebracht
Für die Begrünung der neu sanierten Ortsdurchfahrt der B305 hat die Gemeinde Marquartstein die Landschaftsarchitektin Isolde Rajek mit der Erstellung eines Bepflanzungskonzepts beauftragt. Dies konnte in den letzten Wochen dank der stabilen Witterung umgesetzt werden.
Mit dem professionellen Konzept hat sich der Marquartsteiner Gemeinderat für eine optisch ansprechende Bepflanzung entschieden, die gleichzeitig nachhaltig, langfristig ausgerichtet und mit einem überschaubaren Pflegeaufwand verbunden ist. Die rabattenartige Bepflanzung von Bereichen in und an der Bundesstraße war dabei aus Sicherheitsgründen keine Option, da die entsprechenden Gärtnerarbeiten stets bei laufendem Verkehr auszuführen wären. Im Zentrum der Konzepterstellung standen Fragen wie: Welche Pflanzen vertragen Trockenheit und Hitze einerseits, kommen aber andererseits mit Kälte und Staunässe gut zurecht? Welche Gewächse gedeihen trotz Streusalz und Luftverschmutzung, also Autoabgasen? Wie muss eine Bepflanzung aussehen, damit sie die Verkehrssicherheit nicht gefährdet, Sichtdreiecke nicht beeinträchtigt?
Die Landschaftsarchitektin fand Antworten auf diese Fragen und präsentierte der Gemeinde Marquartstein ein Konzept, bei dem vorwiegend mehrjährige heimische Pflanzen zum Einsatz kommen. Ein großes Plus ist, dass nur drei Pflegegänge pro Jahr erforderlich sind. Ein Rückschnitt ist sogar leidglich ein Mal im Jahr nötig, was der Insektenwelt zugutekommt.
Gestaltung der Pflanzflächen
In Marquartstein finden sich entlang der Ortsdurchfahrt Rasen- bzw. Wiesenflächen sowie Beete mit drei verschiedene Staudenmischungen. Die Staudenbeete mit 9000 einzelnen Pflänzchen und 30.100 Blumenzwiebeln wurden in der vergangenen Woche händisch von der Firma Mayer aus Chieming bepflanzt. Alle drei Mischungen bestehen aus Leitstauden (z.B. Königskerzen), Begleitstauden (z.B. Salbei), Geophyten (z.B. Narzissen), Füllpflanzen (z.B. Glockenblumen) und Einsaaten. Sie unterscheiden sich lediglich in der Art der verwendeten Leitstauden, also der Stauden, die auf Grund ihrer Größe und Blühdauer den Charakter einer Pflanzung bestimmen. In Marquartstein wurden beispielsweise die Beete im Rathausumfeld mit farbintensiveren und größeren Leitstauden versehen als die Beete in den Ortseingangsbereichen. Dort soll kein Blickfang erzielt werden; vielmehr braucht es Staudenmischungen, die die Verkehrsteilnehmer gut überblicken können. Bis sie auf ihre endgültige Größe herangewachsen sind, wird jedoch ohnehin noch einige Zeit vergehen.
Neupflanzung von Bäumen
Im Zuge der Sanierungsarbeiten mussten 2021 rund 13 Bäume entlang der Ortsdurchfahrt weichen, nun wurden 23 neu gepflanzt. Bei der Auswahl der Bäume galt das Hauptaugenmerk der Eignung für den jeweiligen Standort. Die Verkehrsinsel am Wuhrbichl wurde beispielsweise mit zwei Purpur-Erlen bepflanzt. Purpur-Erlen sind sogenannte Klimabäume, also widerstandsfähig gegen Wetterextreme wie Trockenheit, Hitze, starken Wind. Außerdem kommen Purpur-Erlen mit Streusalz und Autoabgasen gut zurecht.
Weitere Restarbeiten nahezu abgeschlossen
Zeitgleich mit den Pflanzarbeiten wurde mit dem Einbau der taktilen Bodenleitplatten im Bereich der Bushaltestellen und Straßenübergänge Barrierefreiheit für Blinde und Sehbehinderte hergestellt. Derzeit noch nicht fertiggestellt ist das kleine Stück Radweg vor dem Gasthof Prinzregent, hier fehlt leider noch Pflaster. Am nördlichen Ortseingang an der Haltestelle Pettendorf bieten zudem seit einigen Wochen Schutz neue Buswartehäuschen Schutz vor Regenwetter. Die Wartehäuschen sollen, wie die am Wuhrbichl, auch noch eine Beleuchtung erhalten.
Bildunterschrift: Neu gepflanzte Staudenmischung und klimatolerante Purpur-Erlen auf der Verkehrsinsel am Wuhrbichl. Im Hintergrund ein neues Buswartehäuschen von der Art, wie nun auch in Pettendorf errichtet.