Seit 2021 gibt es in Traunstein eine Vor-Ort-Beratung zu den Sozial-, Rehabilitations- und Teilhabeleistungen in der Zuständigkeit des Bezirks Oberbayern.
mehr... über die jüngsten Entscheidungen des Gemeinderates im Hinblick auf die Sanierung unserer Ortsdurchfahrt.
mehrAb dem 1. März können Bauanträge beim Landratsamt Traunstein auch digital eingereicht werden.
mehrDie Pläne für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 305 durch Marquartstein vom nördlichen Ortseingang (Höhe Norma) bis zur Einmündung der B307 am Wuhrbichl liegen bereits auf dem Tisch. Zuständig für den Straßenbau ist das Staatliche Bauamt Traunstein im Auftrage des Bundes als Straßenbaulastträger.
Diese Baumaßnahme ist für unseren Ort eine große Chance, die trennende Wirkung der Bundesstraße mit täglich rund 11.000 Fahrzeugen für unser Ortszentrum deutlich zu reduzieren.
Zeitplan
Ursprünglich sollte diese große Baumaßnahme im Frühjahr 2020 beginnen, leider hat sich in den letzten Wochen eine Verzögerung ergeben. Grund dafür sind die Bestimmungen des EU-Vergaberechtes, die aufgrund der zu erwartenden Fördergelder zwingend einzuhalten sind.
Im Zuge der Planungen der Straßenbaumaßnahmen haben wir auch anderen Sanierungsbedarf der Sparten, wie zum Beispiel bei der Entwässerung und der Trinkwasserversorgung untersucht. Zusätzlich sollen mit der Maßnahme auch Infrastrukturen für den späteren Glasfaserausbau und die Fernwärmeversorgung verlegt werden. Das alles macht Sinn, um den Aufwand beim Tiefbau und späteren Bedarf zum erneuten Öffnen der Straße zu minimieren. Das EU-Vergaberecht sieht trotz verschiedener Leistungsfelder darin allerdings eine Komplettmaßnahme, die nun hinsichtlich geschätzter Planungs- und Baukosten die Schwellenwerte übersteigt.
Das bedeutet, dass die weitere Planung und Bauleitung nun zunächst EU-weit ausgeschrieben werden muss, bevor es weitergehen kann. Um nicht eine spätere Rückforderung von Fördermitteln zu riskieren, müssen wir leider die Verzögerung von mindestens vier Monaten in Kauf nehmen. Ob die Baumaßnahme dann überhaupt noch in diesem Jahr begonnen wird, ist zumindest fraglich.
Ziele und Maßnahmen:
Verkehr verlangsamen, Überquerung vereinfachen
Übergreifendes Ziel bei der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße ist, den Verkehr zu verlangsamen und insbesondere Fußgängern und Radfahrern mehr Gewicht gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr zu verleihen. Dabei müssen wir unsere Vorstellungen mit denen des Staatlichen Bauamtes als Straßenbaulastträger, den Verkehrs- und Sicherheitsbehörden, sowie dem Regionalverkehr Oberbayern in Einklang bringen. Ein probates Mittel zur Geschwindigkeitsreduzierung ist die Verengung der Fahrbahnbreite. Das Staatl. Bauamt hat sich mit der Reduzierung der Fahrbahnbreite auf das Mindestmaß von 6,50 Metern für zwei Fahrstreifen bereit erklärt. In einzelnen Bereichen (z.B. Kurven) müssen aufgrund der Schleppkurven der Fahrzeuge aber größere Breiten vorgesehen werden.
Bushaltestellen müssen an den bisherigen Standorten verbleiben
Die derzeitigen Rahmenbedingungen für den Busverkehr im Ortszentrum sind sehr komplex. Hier galt es Abhängigkeiten, wie zum Beispiel das Anfahren der Realschule, die Umsteigemöglichkeiten und die Anzahl der gleichzeitig aufzustellenden Busse zu den Hauptzeiten zu berücksichtigen. Damit der RVO seine Fahrpläne einhalten kann, müssen die Haltestellen auch direkt an der Bundesstraße verbleiben. Vorschläge, eine Art Busterminal zu realisieren, wurden abgelehnt.
Zusätzliche Fußgängerampel
Um insbesondere für unsere Schüler eine weitere gesicherte Überquerungsmöglichkeit zu schaffen, ist zwischen der Bushaltestelle und der Einmündung der Loitshauser Straße eine weitere, parallel geschaltete Fußgängerampel vorgesehen. Dies begünstigt auch den einbiegenden Verkehr aus der Loitshauser Straße.
Mittelstreifen als städtebauliche Elemente
Um eine optische Verbindung der Ortsbereiche links und rechts der Bundesstraße zu schaffen, sollen im unmittelbaren Zentrumsbereich gepflasterte Mittelstreifen die Fahrbahn aufteilen. Das hat auch die Wirkung, dass für den Fahrzeuglenker die asphaltierte Fahrbahn schmäler erscheint und das höhere Geschwindigkeitsempfinden zu langsameren Fahren führt. Darüber hinaus stellen die Streifen eine großflächige Unterstützung bei der Überquerung außerhalb der gesicherten Ampelübergänge dar. Mit solchen Streifen haben andere Gemeinden bereits sehr positive Erfahrungen gemacht.
Minikreisverkehr gefordert
Um den Verkehr aus Unterwössen in Richtung des Ortszentrums wirkungsvoll abzubremsen und auch die Probleme mit dem ein- und abbiegenden Verkehr an der Schlechinger und Lanzinger Straße zu lösen, sehen sowohl die Verkehrsplaner als auch der Gemeinderat einen Kreisverkehr in mittlerer Größe (laut ursprünglicher Planung mit 29 Meter Durchmesser) nach wie vor als die beste Lösung an. Trotz der Tatsache, dass dies aufgrund des fehlenden Grunderwerbs derzeit nicht umsetzbar ist, wird die Gemeinde an dieser Planung mittelfristig festhalten und dies auch baurechtlich fixieren.
Für die anstehende Baumaßnahme im kommenden Jahr muss es aber nach unserer Ansicht trotzdem eine wesentliche Verbesserung geben. Diese könnte laut Vorschlag der Verkehrsplaner in einem sogenannten Mini-Kreisverkehr bestehen. Ein solcher hätte mit einer Größe von 19 Metern auf dem bestehenden Kreuzungspunkt Platz. Bei dieser Kreisel-Variante können Pkws wie gewohnt um den Kreis fahren, größere Fahrzeuge und Lastzüge müssen hingegen den etwas erhabenen Mittelkreis langsam überfahren. Das Staatliche Bauamt, die Verkehrsbehörde und die Polizei sehen diesen Vorschlag allerdings aus Gründen der Verkehrssicherheit skeptisch, obwohl in vielen anderen Ländern solche kleinen Kreisel weit verbreitet sind.
Der Gemeinderat möchte deshalb an dieser Variante festhalten und zumindest eine Erlaubnis für eine Testphase erreichen. Andernfalls müsste es bei der normalen Kreuzung bleiben, die auf Vorschlag des Staatlichen Bauamtes eventuell zukünftig mit einer weiteren Ampelanlage nachgerüstet werden könnte. Hierzu gibt es also noch Klärungsbedarf. Für die weitere Ausarbeitung der Straßenplanung ist dies jedoch nicht hinderlich. Das beauftragte Ingenieurbüro arbeitet nun die Detailplanung aus. Im Winter soll die Maßnahme ausgeschrieben werden, so dass einer baulichen Umsetzung im nächsten Jahr nichts mehr im Wege stehen dürfte.
(Stand 08/2019)